Individuell geprägte Jahrgangsmünze

Individuelle Jahrgangsmünze Silber Abi

Hinaus in die Welt: Mit individuellen Abi-Jahrgangsmünzen

Am Evangelischen Gymnasium Hermannswerder in Potsdam erhalten die Abiturienten zum Abschluss ihrer Schulzeit eine hochwertige Jahrgangsmünze

Kaum Präsenzunterricht, keine Kursfahrten, kein Abiball – die Abiturjahrgänge 2020 und 2021 mussten auf Vieles verzichten. Wenigstens ideell wollte der Schulleiter eines Potsdamer Gymnasiums diese herben Verluste seiner Schüler kompensieren – mit einer individuell geprägten Münze zum Abitur für jeden einzelnen Schüler samt Namen.


„Eine Münze als Abschlussgeschenk passt hervorragend zu uns“, sagt der Direktor. Denn zum einen kenne er diese Art Abi-Jahrgangsmünze von anderen Schulen. Zum anderen sei seine Schule ein Haus mit Tradition, gegründet vor mehr als 100 Jahren.


Tradition haben auch individuell geprägte Münzen. Erwiesenermaßen seit der Antike sei es belegt, dass aus bestimmten Anlässen Münzen vergeben wurden, sagt der Schulleiter. Ob als Gedenk- oder Erinnerungsmünzen, was zählt, sei der ideelle Wert. „Wir sind eine Traditionsschule, da passt eine traditionelle Jahrgangsmünze aus meiner Sicht dazu“, meint der Pädagoge.


Zumal die individuelle Schulmünze den aktuellen Gegebenheiten insofern Rechnung trägt, dass jedes Jahr ein anderer Begleitspruch auf ihr abgebildet wird. Auf der Vorderseite ist immer die Schule zu sehen, die bleibt immer gleich. Die Rückseite der Jahrgangsmünze verändert sich minimal aufgrund des variierenden Spruches.


2020, im ersten Jahr der Schulmünze, habe man sich für eine Textstelle aus dem Neuen Testament entschieden, ein Zitat des Apostel Paulus. In diesem Jahr, 2021, fiel die Wahl auf eine Passage aus dem Alten Testament. Das Zitat werde immer sehr sorgfältig überlegt, dann es soll zur jeweiligen Zeit und dem Abitur-Jahrgang passen.


Eine Krone, zwei Lesarten


„Das ist jetzt das zweite Jahr hintereinander, dass wir eine Abi-Jahrgangsmünze machen lassen, für uns ist das also eine recht junge Tradition“, erzählt der Direktor. Das Layout habe man fast unverändert übernommen – bis auf den Begleitspruch. Der stammt aus dem 2. Buch Samuel und lautet „Der Herr ward mein Halt. Er führte mich hinaus ins Weite.“


Abi-Jahrgangsmünze-Silber_Münzansicht

In der Mitte der Erinnerungsmünze sind die Worte „Abitur 2021“ sowie der jeweilige Name des Schülers oder der Schülerin eingraviert, darunter leuchtet das alte christliche Fisch-Symbol „ichthys“ (griechisch: ΙΧΘΥΣ), basierend auf einem christlichen Menschenbild entsprechend der Tradition des Gymnasiums.


Wenn man ganz genau hinschaut, entdeckt man unter dem Fisch ein winziges Krönchen (lateinisch: corona). Eine doppeldeutige Aussage, meint der Schulleiter. Denn einer der Auslöser für die Wahl des alttestamentarischen Satzes war die Corona-Pandemie – schließlich habe nichts die letzten beiden Schuljahre der Jugendlichen so geprägt wie diese gesamtgesellschaftliche Krise. Man könne die winzige Krone aber auch so verstehen: die Jahrgangsmünze als Krönung der Schullaufbahn.


Egal, für welche Lesart die Abiturienten sich entscheiden, ob für das Corona-Memorial oder die Erinnerung an diese von Corona geprägten Schuljahre, auf jeden Fall bedeutet der Schulabschluss, dass sie die Enge ihres bisherigen Daseins verlassen und herauskommen: hinein ins Leben, hinaus in die Welt.


Die Jahrgangsmünze : Ein bisschen exklusiv


„Das Besondere an unseren Münzen für die Abiturienten: Sie sind individualisiert. Ein paar haben wir ohne Namen bei derTaler bestellt, die vergeben wir an die Tutoren, die Lehrer, die die Abiturienten in den letzten zwei Jahren betreut haben“, erklärt der Schulleiter. „Ich wusste gar nicht, dass so etwas überhaupt geht, darauf hat uns derTaler gebracht – aber so ist es natürlich viel schöner. Ich finde die Erinnerungsmünzen sehr gelungen.“


Die Menschen seien immer dann zufrieden, meint der Schulleiter, „wenn sie das Gefühl haben, bei aller Gemeinschaft und bei allem Sozialgefüge ein bisschen exklusiv zu sein“.


Und wie kommen die Abi-Münzen bei Schülern und Eltern an? „Sehr gut“, sagt der Schulleiter. „Beim ersten Mal kostete es noch ein wenig Überzeugungsarbeit, bei der zweiten Abi-Münze in diesem Jahr schon nicht mehr.“


Ursprünglich dachte er, das sei eine Art Testballon, gut zu begründen mit der besonderen Corona-Situation, weil gerade diese Abiturienten auf ziemlich viel verzichten mussten. „Doch der Verzichtsgedanke spielt jetzt kaum noch eine Rolle. Wir wollen die Erinnerungsmünzen auf jeden Fall als Tradition beibehalten.“


Abi-Jahrgangsmünzen beim Klassentreffen


Er könne sich auch vorstellen, dass sich aus den Jahrgangsmünzen eine Art Sammelreihe entwickelt. „Wer weiß, vielleicht tauschen sich die Jahrgänge untereinander aus über ihre Münzen.“ Bei späteren Klassentreffen zum Beispiel.


Den jeweiligen Begleitspruch greift der Direktor in seiner Abi-Rede auf. In der Hoffnung, dass er die Schüler auf ihrem Weg begleitet. „Und wenn sie dann in zehn oder 15 Jahren ihre persönliche Schulmünze zur Hand nehmen, um die Erinnerungen an die Schulzeit wachzurufen, dann werden sie sich hoffentlich hauptsächlich an das Gute erinnern.“

Spendentaler und Gedenkmünze

Spendentaler Gedenkmünze verstorbene Kinder

15.000 Fackeln, Silbermünzen, sechs Rekorde und ein Auto

Mit einer silbernen Gedenkmünze und jährlichen Weltrekord-Aktionen erinnert ein Thüringer Verein an verstorbene Kinder und sammelt Spenden für SMA1-erkrankte Kinder

„Das ist für Louis“, sagt Bernd Lehmann und wendet nachdenklich die Silbermünze zwischen seinen Fingern hin und her. Darauf zu sehen sind angedeutete Fackeln in 3D, gut erkennbar an ihren Flammenformen. Umrandet ist die Münzseite von der Aufschrift „In Gedenken an die verstorbenen Kinder“. Auf der anderen Seite der Gedenkmünze sind ein Logo und eine Beschreibung abgebildet: „Wir brechen Rekorde, um Kindern zu helfen“.


Bernd Lehmann ist Vorstandsvorsitzender von Rekordteam e.V., einem Thüringer Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, todkranke Kinder und ihre Familien deutschlandweit zu unterstützen. In diesem Jahr hilft er Louis. Mit 15.000 Fackeln. Und mit der speziell dafür geprägten Gedenkmünze.


Louis ist zwei Jahre alt. Er leidet an SMA1, einer Muskelkrankheit, an der Kinder sterben, weil ihre Atemmuskulatur versagt. Meist, bevor sie ihr siebtes Lebensjahr erreichen. „Die Diagnose ist schlimm genug, doch die Eltern bekommen nicht immer die Unterstützung, die sie so dringend brauchen – weil niemand weiß, wie lange das Kind noch lebt“, sagt Bernd Lehmann.


Als er von der Krankheit erfuhr, wollte er helfen – mit einem Konzept, das nachhaltig trägt. Seine Idee: Spendengelder sammeln durch Weltrekorde. Mit den Einnahmen wird ein Auto erworben, das den speziellen Bedürfnissen des Kindes angepasst ist – ein Fahrzeug pro Jahr, jeweils für eine Familie.


Rekorde und Gedenkmünze zum guten Zweck


Bernd Lehmann brauchte nicht lange nach Mitstreitern zu suchen. Sofort fanden sich weitere Ehrenamtliche bereit, die seine Idee von Beginn an unterstützten. Und dass seit mittlerweile sechs Jahren in Folge. Das Kernteam besteht aus 18 Freiwilligen. „Wir setzen uns immer Ende des Jahres zusammen, suchen uns unter den Bewerbern eine Familie für das nächste Jahr heraus und überlegen dann gemeinsam die Art von Rekordversuch für dieses Mal“, beschreibt Lehmann das Vorgehen. Manchmal sind es auch zwei Rekordversuche pro Jahr. Denn Bewerbungen treffen viele ein, und dringlich ist jedes Familienschicksal.


Für die Rekorde lässt sich das Team immer etwas Außergewöhnliches einfallen – die längste Murmelbahn der Welt (2017), den höchsten Tannenbaum aus Getränkekisten (2018), den längsten Kalten-Hund-Kuchen (2019), den längsten heißen Draht (2020), den höchsten Reifenstapel (ebenfalls 2020).

Spendentaler-Silbermünze_Rekordteam

Für 2021 ist das größte Fackelbild der Welt anvisiert. Die Gravur der Gedenkmünze stellt ebenfalls eine Fackel dar. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Wir brauchen immer ein dreiviertel bis ein Jahr“, sagt Lehmann. Das alles in der Freizeit neben dem Beruf.


Für den aktuellen Rekord werden 15.000 Fackeln auf einer Fläche von 120 × 80 m aufgestellt. Sie alle sollen entzündet werden und gleichzeitig brennen. Erst dann gilt die Aktion als Weltrekord. Die Fackeln werden symbolisch für einen Betrag von zwei Euro pro Stück verkauft. Jede Fackel steht dabei für ein verstorbenes Kind. Der Verkauf der Silbermünzen trägt ebenso zum Fundraising bei.


Anreiz zum Spenden durch die Silbermünze


Hier kommt die Gedenkmünze ins Spiel. Zum einen soll sie erinnern, zum anderen sollen über sie separate Spendengelder generiert werden – die dann den Erwerb eines Autos für Louis‘ Familie ermöglichen. „Die Silbermünze zum Gedenken an die verstorbenen Kinder stellt einen weiteren Anreiz zum Spenden dar“, hoffen Bernd Lehmann und sein Rekordteam. Die Ehrenamtler wollen damit das Spendensystem „etwas dynamischer“ gestalten. „Statt eine Fackel zu kaufen, von der der Spender haptisch nichts hat, kann er eine Gedenkmünze erwerben, die er in die Hand nehmen kann und die darüber hinaus einen Wert hat“, erklärt Lehmann.


Die Gedenkmünze können die Leute für zehn Euro kaufen. Dadurch können etwa 4000 € zusätzliche Spendengelder hinzugewonnen werden. Denn auch der Rekord selbst hat seinen Preis: Allein die Genehmigung, über den Flugplatz zu fahren, um die Fackeln von oben zu fotografieren, koste etwa 1000 Euro, sagt Bernd Lehmann. „Natürlich bekommen wir da viel Unterstützung, haben aber auch eigene Kosten.“


Gedenkmünze überzeugt durch Symbolik und Wertigkeit  


Von der Gedenkmünze sind alle begeistert. Schon jetzt ist sie der Renner auf der Webseite. „Da hat derTaler sich wirklich etwas Schönes einfallen lassen –  die Fackeln sind aufgegriffen worden, und auch die Intention kommt hervorragend zur Geltung: zum Gedenken an die verstorbenen Kinder. Die silberne Münze sieht edel aus und ist sehr schön gestaltet“, zeigt sich Bernd Lehmann begeistert. So begeistert, dass er sich vorstellen kann, aus der Gedenkmünzen-Premiere in diesem Jahr in sein Nachhaltigkeitskonzept zu integrieren. „Wir spielen mit dem Gedanken, jedes Jahr mit jedem neuen Rekordversuch eine neue Münze machen zu lassen. Das ist einfach noch mal ein anderer Spendenanreiz. Und auch die Grafikabteilung vom Taler wird dann jedes Jahr aufs Neue gefordert!“

Jubiläumsmünzen für die Lanxess Arena

Firmenjubiläum Lanxess Arena Münzen

Individuelle Jubiläumsmünze für zehn, 20 und 25 Jahre

Melanie Bitter über die Lanxess Arena und personalisierte Dienstjubiläumsmünzen in Gold, Silber und Bronze für besonders treue Mitarbeiter

Frau Bitter, als Merchandise-Leiterin und Projektverantwortliche im Bereich Marketing in der Lanxess Arena hatten Sie die Idee zu einer individuellen Jubiläumsmünze für Mitarbeiter, die zehn, 20 oder 25 Jahre im Unternehmen tätig sind. Was hat Sie auf die Idee gebracht?

Bisher gab es als Dankeschön bei zehn, 15 oder 20 Jahren Firmenzugehörigkeit immer eine gestaltete Urkunde, die in einem Bilderrahmen überreicht wurde. Darauf stand „Vielen Dank“. Zwei unserer so geehrten Mitarbeiter kamen auf unsere Personalabteilung zu und meinten, sie können damit eher wenig anfangen, da sie nicht in einem Büro arbeiten, in dem sie die Urkunde aufhängen könnten. Darunter war zum Beispiel der Küchenchef. Er sagte: „Was soll ich denn mit so einem Bilderrahmen? Zu Hause muss ich mir das jetzt nicht aufhängen, und ein Büro habe ich nicht.“ Daraufhin haben wir überlegt, was wir alternativ machen könnten.

So sind Sie auf individualisierte Münzen zur Wertschätzung Ihrer Mitarbeiter gestoßen.

Erst einmal auf Orden. Schließlich leben wir in Köln, einer Karnevalsregion par excellence! Im Zuge meiner Recherchen bin ich auf diesen alten Orden gestoßen. Für unsere Region ist es sehr typisch, Orden zu gestalten und zu verleihen. Zudem ist sogar schon einmal ein Orden angefertigt worden für uns. Anlass waren damals zehn Jahre Köln-Arena. Diesen Orden habe ich kurzerhand abfotografiert und mich bei derTaler gemeldet.

Wie ging es dann weiter in Richtung Jubiläumsmünze? Sollte der neue Orden genauso aussehen wie der alte?

Nicht genauso, aber so etwas in der Art habe ich mir vorgestellt. Die Mitarbeiter von derTaler haben mich sehr nett beraten und mir auf jeden Fall zu einer individuell gestalteten Münze statt zu einem Orden geraten.

Damit waren Sie einverstanden?

Sofort. Denn die Gestaltung und passgenaue Anfertigung der Jubiläumsmünzen für unsere Bedürfnisse und Anforderungen hat mich überzeugt.

Was sollte auf Ihrer personalisierten Münze abgebildet sein?

Jubiläumsmünze Lanxess Arena

Uns war klar, dass auf der einen Seite auf jeden Fall die Lanxess Arena Platz finden muss. Auf der anderen Seite sollte das Mitarbeiterjubiläum zum Ausdruck gebracht werden. Mit der jeweiligen Jahreszahl, Strahlen, die diesen schönen Anlass symbolisieren, und dem Schriftzug „Wir danken“.



Sie sprachen von „passgenau“. Was haben Sie sich konkret für die Gestaltung der Jubiläumsmünze gewünscht?

Wir wollten für jedes Mitarbeiterjubiläum eine Münze vorrätig haben, insgesamt also drei verschiedene. So ist die erste Münze in Rosé-Bronze gehalten für zehn Jahre Zugehörigkeit zur Firma, die Silbermünze wird an Mitarbeiter überreicht, die 20 Jahre in der Lanxess Arena arbeiten, und die Goldmünze steht für 25 Jahre Firmenzugehörigkeit. Die Arena gibt es erst seit 22 Jahren. Deswegen haben wir gedacht, 25 Jahre reichen erst einmal.

Hatten Sie schon Gelegenheit, Mitarbeiter mit den selbst gestalteten Jubiläumsmünzen zu ehren?

Die ersten zwei Münzen wurden schon übergeben. Eine Kollegin hatte 20-jähriges Dienstjubiläum. Sie hat sogar rückwirkend die Rosé-Bronzemünze für zehn Jahre Zugehörigkeit bekommen.

Wie hat sie reagiert?

Sie hat sich sehr gefreut. Das war eine Kollegin aus dem Marketing. Sie hatte die Münze vorher auch noch nicht gesehen. Die Überraschung ist also vollkommen gelungen.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihren eigens entworfenen Jubiläumsmünzen?

Das Produkt ist auf jeden Fall viel, viel besser als die Urkunde, die wir vorher hatten. Zumal, wenn man bedenkt, dass sie mit dazugehörigen Aufstellern geliefert wurden. Beides zusammen sieht einfach klasse aus.

Die Münzen samt Zubehör stellen sich die Leute also eher in die Vitrine, als dass sie eine Urkunde an die Wand hängen?

Auf jeden Fall. Die Mitarbeiterjubiläumsmünze kommt jedenfalls sehr gut an und ist nicht so wuchtig wie ein Bilderrahmen, sodass sie auch zu Hause ausgestellt werden kann.

Wer sind die nächsten Geehrten?

Es sind ungefähr zehn Leute in diesem Jahr, die mit der Münze zum Dienstjubiläum gewürdigt werden. Die Übergabe koordiniert meine Kollegin aus der Personalabteilung.

Die Lanxess Arena umfasst ja viele Abteilungen. Aus welchen Bereichen kommen die Mitarbeiter, die zu ihrem jeweiligen Dienstjubiläum mit der Münze geehrt werden?

Da ist zum Beispiel die Gastronomie, die wir selbst betreiben in der Arena. Hinzu kommen der Vertrieb, das Marketing, die Produktion und das Event-Management. Außerdem haben wir eine IT-Abteilung und natürlich die Buchhaltung, die Presse und das Merchandising und einige mehr. Wir sind mehr als 150 Festangestellte. Jede Menge neue Kandidaten also für die nächste individuelle Jubiläumsmünze!

Wie viele Münzen haben Sie insgesamt bestellt?

Insgesamt 250 Münzen für unsere Mitarbeiterjubiläen. Davon 150 für zehn Jahre und jeweils 50 für 20 und 25 Jahre. Wir haben zwar noch nicht so viele Mitarbeiter, die auf 20 Jahre Firmenzugehörigkeit zurückblicken können, und die 25 Jahre können sie auch frühestens in drei Jahren voll machen, aber das kann ja alles noch kommen.

Ehrenamtsmedaille Havelland

Ehrenamtsmedaille Havelland Münze

„Solche tolle Leute haben wir hier im Havelland“ 

Die Ehrenamtsmedaille des Landkreises Havelland wird jährlich an herausragende Bürger verliehen


Filigran und edel sieht sie aus, die Ehrenamtsmedaille des Landkreises Havelland. Gerade durch ihr schlichtes Design: Zentral auf der Vorderseite sticht das Landkreiswappen heraus, zwei Schwäne und ein Adlerkopf, darüber und darunter bringen drei Worte auf den Punkt, worum es geht: „Ehrenamtsmedaille“, „Landkreis Havelland“. Auf der Rückseite wird es dann persönlicher: „Mit Dank und Anerkennung. Der Landrat“ – diese Worte runden den feingravierten Umriss des Havellandes ab.


Die Ehrenamtsmedaille wird im Landkreis Havelland seit 2017 jährlich einmal vergeben. Landrat Roger Lewandowski ehrt damit besonders engagierte Ehrenamtler aus dem Landkreis. Ausgezeichnet werden engagierte Bürgerinnen und Bürger aus allen Bereichen der Gesellschaft, bisher 199 Preisträger in drei Jahren. Die Ehrenamtskategorien sind ein Querschnitt durch die Gesellschaft: Feuerwehr und Rettungsdienst, Kunst und Kultur, Politik, Soziales und Sport.


Die verschiedenen Städte, Ämter und Gemeinden im Landkreis, aber auch die Verwaltung und Fachverbände schlagen jedes Jahr etwa 60 Menschen vor, an die die Medaille verliehen werden soll. „In jedem Bereich lassen sich herausragende Beispiele finden“, sagt Norman Giese, Referent für Digitale Kommunikation im Büro des Landrates in Rathenow.


Darunter sind beispielsweise Vereinsmitglieder, die sich in besonderem Maße engagieren, sich über die Einsatzbereitschaft hinaus weiterbilden, Angebote schaffen, die Vereine, Kunst, Kultur, Gemeinschaft und Gesellschaft zusammenhalten. „Gerade in den ländlichen Regionen sind Ehrenamtler eine Säule der Gemeinschaft“, betont Norman Giese.


Gleiches gelte für die Städte. „Kulturschaffende, Menschen, die Veranstaltungen auf die Beine stellen, sind eine wichtige Stütze für die Gesellschaft und die Region“, sagt der Kommunikationsreferent.


Ehrenamtsmedaille Havelland Münzansicht

Die Idee zur Medaille hatte der Landrat Roger Lewandowski. In den Jahren zuvor gab es bereits einen Ehrenamtspreis. Doch der Landrat wollte die Bedeutung des Ehrenamts und das Engagement von Menschen stärker würdigen: Eine Medaille erschien da genau passend.


Auch das Konzept der Ehrung wurde angepasst. So gibt es seit 2017 zur Verleihung der Medaille eine Zeremonie, alle Ausgezeichneten werden persönlich eingeladen, zu jedem wird ein kurzer Text verlesen, in dem er persönlich gewürdigt wird.


2020 fielen Zeremonie und Medaillenverleihung zwar aus, doch der Landkreis Havelland ließ sich dennoch etwas einfallen. Er erstellte ein Ehrenamtsbuch, um das Engagement dauerhaft zu verstetigen. Es ist im Schloss Ribbeck im Havelland in einer Glasvitrine ausgestellt. Daneben liegt ein Tablet, auf dem man durch die einzelnen Jahrgänge blättern und das Porträt eines jeden Geehrten nachlesen kann.


Das Buch greift das Layout der Ehrenamtsmedaille auf – Vorder- und Rückseite des Buches bilden jeweils Vorder- und Rückseite der Medaille ab. Der Landrat hofft, 2021 wieder persönlich zur Verleihung einladen zu können. Denn die Geehrten freuen sich nicht nur über die Veranstaltung, den Austausch, dass „Netzwerken“, dem im Ehrenamt noch einmal besondere Bedeutung zukommt, sondern auch über die Verleihung der Medaille.


„Das ist eine schöne Form der Würdigung“, sagt Norman Giese. „Einerseits erfahren die Geehrten auf diese Weise Anerkennung, andererseits ist es eine Gelegenheit, ihnen auch einmal eine Bühne zu bieten, sie ins Rampenlicht zu stellen, in dem Ehrenamtliche sonst eher selten stehen.“

Denn ohne die Ehrenamtler würde vieles nicht so stattfinden können, wie es das tut. Sie schaffen Möglichkeiten, verbinden Menschen, bauen Brücken. Und stärken die Identifikation mit dem Havelland. Davon profitiert auch die Region. Schließlich soll die Ehrenamtsmedaille auch der Öffentlichkeit zeigen: „Solche tollen Leute haben wir hier im Havelland!“ Und möglicherweise dazu anregen, sich selbst verstärkt in die havelländische Gesellschaft einzubringen.

Individuelle Ehrenmedaille

Individuelle Ehrenmedaille

 „Individuelle Ehrenmedaille ist die höchste Ehrung, die wir haben“

Mit neuen, zeitgemäßen Design setzt Bundesgeschäftsführer Sebastian Heimann frische Akzente für die traditionelle Ehrenmedaille des Familienverband e.V.

Herr Heimann, der Deutsche Familienverband e.V. ist der älteste und größte Familienverband Deutschlands – es gibt ihn seit fast 100 Jahren. Ein echtes Schwergewicht, wenn es um Familienpolitik geht. Worin sehen Sie Ihre Kernaufgaben?


Wir beschäftigen uns mit zweierlei. Zum einen setzen wir uns mit Abgeordneten, Referenten, Parteien und anderen Interessensvertretern auf Bundesebene mit Familienpolitik auseinander. Unser Ziel ist nichts anderes, als Familien ein gutes Leben zu ermöglichen. Da spielt Kindergeld eine Rolle, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Engagement für eine familiengerechte Steuer- und Abgabenpolitik, Krippen oder Kindergärten und natürlich das Thema bezahlbares Wohnen. Familienpolitik ist ein Querschnittsthema und hat viele Aspekte. Von Gesundheit bis Bildung, von Familienerholungsmaßnahmen bis hin zur Sozialgesetzgebung – all das gehört dazu. Zum anderen betreuen unsere Ehrenamtler vor Ort zahlreiche Kinder- und Elternprojekte. Für Ihren Einsatz möchten wir uns mit unserer Ehrenmedaille bedanken.


Welche Projekte sind das zum Beispiel?


Das sind ganz bodenständige Projekte. Da geht es etwa darum, Familien mit Anträgen zu helfen, etwa beim komplizierten Kinderzuschlag. Oder Bildungsveranstaltungen. Wir unterhalten bundesweit mehrere Akademien, die beispielsweise migrantischen Familien Unterstützung anbieten – von Sprach- und Alphabetisierungskursen bis zu gemeinsamen Koch- und Lernabenden. Wir haben auch eine landesweit anerkannte Männerberatungsstelle in Magdeburg. Der Deutsche Familienverband hat ein buntes Potpourri an verschiedenen Projekten und Aktionen – von kleinen bis ganz großen. Motivideen für unsere traditionell verliehenen individuellen Ehrenmünzen gibt es da ausreichend.


Was können Sie auf politischer Ebene bewirken?


Derzeit klagen wir mit mehr als 3.000 Familien vor dem Bundesverfassungsgericht. Über viele Jahre haben wir uns vom Sozialgericht hin nach Karlsruhe geklagt. Die Bundesregierung steht auf der einen Seite der Gerichtsbank, wir auf der anderen. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass wir vor dem Bundesverfassungsgericht für Millionen von Familien Recht erstreiten.


Worum geht es da?


Es geht um eine familiengerechte Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Wenn sich der Gesetzgeber weigert, einen Kinderfreibetrag in der gesetzlichen Sozialversicherung einzuführen – und obwohl es das Bundesverfassungsgericht bereits 2001 angemahnt hat – so müssen wir eben den juristischen Weg wählen. Wir jammern nicht, wir klagen. Schließlich geht es um knapp 240 Euro je Kind und Monat für die Eltern. Es gibt viele Dinge, die Familien heute als selbstverständlich hinnehmen, die jedoch oft über Jahre vor Gerichten erstritten werden mussten.

Wie zum Beispiel?


Nehmen wir als Beispiel die Kindererziehungszeiten in der Rente. Diese mussten wir im Trümmerfrauenurteil von 1992 vor dem Bundesverfassungsgericht erstreiten. Die Karlsruher stellten fest, dass der Gesetzgeber die durch Kindererziehung bedingten Nachteile bei der Altersversorgung in weiterem Umfang als bisher auszugleichen hatte. Manchmal sind wir der Wadenbeißer der Politik. Das muss auch mal sein. Wenn der Deutsche Familienverband über Jahre oder gar Jahrzehnte klagt und wir Recht erhalten, profitieren davon Millionen von Eltern und Kindern. Dieses Engagement ist aber nur denkbar durch die vielen Ehrenamtlichen im Verband – die wir mit der Ehrenmedaille auszeichnen.


Auf welche Weise spiegelt die eigens erstellte Ehrenmedaille dieses wichtige Engagement wieder?


Unsere eigens gestaltete Ehrenmedaille verleihen wir seit vielen Jahrzehnten. Es gibt sie in zwei Ausführungen: in Silber und in Gold. Wir ehren damit Mitglieder, die sich in besonderer Weise für die Verdienste um die Familie ausgezeichnet haben. Aber ebenso Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien, um nur einige zu nennen. Diese Auszeichnung haben bereits ein Bundespräsident, ein Verfassungsrichter und zwei Bundesfamilienministerinnen erhalten. 


Was war vorher auf der vorherigen Ehrenmedaille zu sehen?


In der bisherigen Version war ein Scherenschnitt einer dreiköpfigen Familie zu sehen. Man könnte meinen, im klassischen 50er Jahre-Design. Sicherlich hat das seinen Charme, wirkte aber doch ein wenig aus der Zeit gefallen. Nachdem die letzte Medaille vergeben worden war, wurde es Zeit für einen Neuanfang.


Wie sollte die neue, individuell gestaltete, Medaille zur Ehrung  aussehen?

Individuelle Ehrenmedaille Familienverband

Uns war es wichtig, dass eine Mehrkindfamilie samt Großeltern abgebildet werden sollte. Großeltern spielen – besonders in den ersten Jahren nach der Geburt ihrer Enkel – eine wichtige Unterstützerrolle für die Eltern. So sind sie oftmals bei der Kinderbetreuung unverzichtbar. Familie bedeutet gegenseitige Verpflichtung über mehrere Generationen hinweg. Das sollte die Medaille ausdrücken.


Welche weiteren Kriterien – neben dem modernen Design – sollte die neue Ehrenmedaille erfüllen?


Es war wichtig, dass die Medaille eine Wertigkeit vermittelt. Wir haben uns daher bewusst für eine schwere und große Münze entschieden. Schwer und groß, weil darin auch die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für Familien mitschwingt. Auf der Vorderseite steht in großen Lettern geschrieben „Für Verdienste um die Familie“. Die Hinterseite ziert das Gründungsdatum des Deutschen Familienverbandes – 1922 – und unser Leitspruch: Der Familie verpflichtet. Die Silbermedaille wird durch unsere Landesverbände verliehen. Die Ausführung in Gold ist hingegen die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes.


Wer sind die Ersten, die sie in diesem Jahr mit der neuen Medaille auszeichnen?


Auf unserem Bundesverbandstag Mitte September haben wir mit der Ehrenmedaille die ersten Persönlichkeiten geehrt. Darunter befindet sich eine Wissenschaftlerin, die sich besonders für Alleinerziehende einsetzt, unser Bundesschatzmeister, der vor mehr als 30 Jahren dabei half, die Verbandsstrukturen in Ostdeutschland aufzubauen, oder unser Landesvorsitzender aus Bremen, der seit Anfang der 80er-Jahre vielen wichtigen familienpolitischen Ideen zur Geburt verholfen hat. Das sind alles unglaublich tatkräftige Menschen.


Was hat sich sonst noch geändert, etwa bei der Präsentation der Medaille für die Ehrenamtler ?


Das polierte Design der Ehrenmedaille ist komplett neu. Diesmal haben wir der Auszeichnung eine wertige Schatulle mit Verbandslogo spendiert. Das sieht edel aus und lässt sich gut präsentieren. Die Verleihungskriterien sind die gleichen. Aber der Text hat sich geändert. Und das Design ist neu. Ebenso die Schatulle – die gab es vorher nicht. Ich wollte das gerne ein bisschen edler präsentieren.


Man hätte natürlich den einfachen Weg gehen und sagen können: Man überreicht eine Urkunde. Warum haben Sie die Medaille zur Ehrung vorgezogen?


Eine Urkunde heftet man irgendwo ab. Eine Ehrenmedaille verdient immer einen besonderen Platz. Sei es zu Hause oder im Büro. So eine Auszeichnung packt man nicht einfach in eine Kiste. Schließlich symbolisiert sie 20, 30 oder gar 40 Jahre Engagement für eine gute Sache.


Wie würden Sie rückblickend das Medaillenprojekt einordnen?


Ich freue mich sehr darüber, dass die neuen Ehrenmedaillen im Deutschen Familienverband überaus viel Zuspruch erhalten haben. Von der Idee bis zur Ausführung war es ein rundum gelungenes Projekt. „Der Taler“ war die richtige Wahl, um dieses wichtige Anliegen zu verwirklichen. Ich wollte ein exzellentes Ergebnis. „Der Taler“ hat geliefert.

Münze als Mitarbeitergeschenk

Bundesbank_Silbermünze_Mitarbeitergeschenk

Neuanfang, Abschied und Wir-Gefühl: Eine Münze als Mitarbeitergeschenk

Projektkoordinatorin Anette Schmitz von der Deutschen Bundesbank über ein Zukunftsprojekt, Zusammenhalt und ein individuell gestaltetes Mitarbeitergeschenk


Frau Schmitz, Sie haben als Mitarbeitergeschenk eine besondere Münze prägen lassen. Was ist der Anlass?


Am 1. Juli wurde eine neue Bundesbank-Filiale in Dortmund eröffnet. Sie löst fünf andere Filialen ab, die nun schrittweise geschlossen werden. Mit der individuellen Münze wollen wir die Mitarbeiter beschenken, die in dieses innovative Projekt involviert sind. Zudem ist die Münze als Anerkennung für die Mitarbeiter der alten Filialen und zur Erinnerung an die alten Filialen gedacht. Der Zusammenhalt untereinander ist sehr groß, denn das Arbeitsklima ist ausgesprochen wertschätzend. Manche der Mitarbeiter wechseln in die neue Filiale. Andere gehen in den Ruhestand. Also ist die Münze sowohl ein Geschenk für die neuen Mitarbeiter als auch eine Art Abschiedsgeschenk für die Kollegen, die uns verlassen.


Warum gerade eine selbst gestaltete Münze?


Wir sind im Finanzbereich tätig. Wir als Deutsche Bundesbank sind natürlich besonders verbunden mit Münzen und Geld. Da haben naturgemäß viele unserer Mitarbeiter eine hohe Affinität zu Münzen. Wir fanden das einfach eine nette Idee. Außerdem umfasst das Projekt – Schließung der alten Filialen, feierliche Eröffnung der neuen – auch eine Zeitung, die wir gestaltet haben. Wir haben überlegt: Wie kann man die Zeitung noch aufwerten? Da lag die individuell geprägte Münze nahe.


Was sollte auf Ihrer Münze als Mitarbeitergeschenk auf jeden Fall abgebildet sein?

Bundesbank_Silbermünze_Münzansicht_Mitarbeitergeschenk

Auf der einen Seite sollten sich die fünf Orte der zu schließenden Rhein-Ruhr-Filialen wiederfinden: Düsseldorf, Hagen, Dortmund-Alt, Bochum, Essen. Auf der anderen Seite sollte der Slogan „Zukunft braucht Herkunft“ Platz finden. Das ist auch der Titel der Zeitung.


Wodurch unterscheidet sich die neue Filiale von den fünf früheren Filialen?


Dieses Bauwerk übertrifft alles in der Filialgeschichte der Bundesbank. Die Filiale ist technisch besonders ausgestattet: hochmodern, nachhaltig und innovativ – von barrierefreien Schaltern über vollautomatisierte Ein- und Auslagerung und ergonomische Metallgeldbearbeitung bis hin zu großzügigen Grünflächen im Außenbereich für Mitarbeiter und Kunden.


Anders als die alten Filialen?


Die alten Filialen liegen überall im Stadtzentrum. Sie waren räumlich teilweise sehr beengt. Da hat man vor zehn Jahren den Entschluss gefasst, dass man eine neue Filiale bauen möchte – nach ganz modernem Standard. Das hat natürlich, wie alle großen Projekte, seine Zeit in Anspruch genommen. Hinzu kam Corona. Jetzt ist es endlich soweit. Alle Mitarbeiter sollen die Möglichkeit bekommen, sich die neue Filiale anzusehen. Im Rahmen dieses Besuches soll die Mitarbeitergeschenkmünze zusammen mit der Zeitung überreicht werden.

Wie hoch ist die Auflage der Mitarbeitermünze?


Wir haben etwa 600 Stück anfertigen lassen von derTaler. Wir sind uns sicher, die individuell gestaltete Münze als Mitarbeitergeschenk hat auch einen gewissen Sammlerwert.

Wie zufrieden sind Sie als Finanzexpertin mit diesem Ergebnis?


Ich finde die Mitarbeitermünze sehr gelungen. Den Entwurf haben wir selbst gemacht, er ist dann sehr gut umgesetzt worden. Das hat sehr gut funktioniert. Die Münze ist absolut hochwertig und kann sich sehen lassen!


Interview: derTaler.ch

Inklusionslauf in Berlin – mit individuellen Brailleschriftmedaillen

Inklusionsmedaillen Silber mit Brailleschrift

Der Sozialverband Deutschland richtet jährlich eine gemeinsame Sportveranstaltung für Menschen mit und ohne Behinderung aus. Dafür lässt derTaler Inklusionsmedaillen prägen

Das Besondere am Inklusionslauf? Hier gibt es nur Gewinner und im Ziel eine Medaille für jeden Finisher. Ideengeber und Organisator des Laufs ist Ralf Bergfeld, der die Veranstaltung seit 2014 betreut und die Prägung der Brailleschriftmedaillen in Auftrag gab.


Herr Bergfeld, seit 2014 gibt es den Inklusionslauf vom Sozialverband Deutschland SoVD, seit 2017 mit Medaillen von derTaler. Wie kam es dazu?


Wir haben 2014 überlegt, dass man eine Sportveranstaltung auf den Weg bringen sollte, bei der Inklusion vor Ort live gelebt werden kann und Menschen mit und ohne Behinderung gemeinschaftlich eine Sportveranstaltung organisieren und durchführen. Als Örtlichkeit haben wir das Tempelhofer Feld in Berlin auserkoren, da es für die Teilnehmenden weitestgehend barrierefrei erreichbar ist, was auch für die Veranstaltung selber gilt. Die mit der Brailleschrift personalisierten Medaillen sind Ausdruck der Inklusion: Wir verleihen sie an alle Teilnehmer, die es ins Ziel schaffen.


Was wollen Sie bei der Veranstaltung vermitteln?


Es geht darum, dass Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenkommen und gemeinsam Sport machen. Das Thema Barrierefreiheit spielt an diesem Tag eine ganz besonders große Rolle: Man muss den Teilnehmenden, die ohnehin schon eine Behinderung haben, den Weg dorthin, und auch die Veranstaltung selbst, so barrierefrei wie irgend möglich machen. Das fängt bei der Homepage an und hört unter anderem bei der speziell für den Anlass geprägten Medaille mit Brailleschrift auf.


Was ist an Ihrer Inklusionsmedaille anders als bei Medaillen für andere Sportveranstaltungen?

Inklusionslaufmedaille Berlin 2020 Ansichten


Sehr viel! Mit der Zeit hat sich die Veranstaltung programmatisch immer weiterentwickelt. Es fielen uns im Laufe der Jahre auch immer mehr Details zum Thema Inklusion auf. So sahen wir zum Beispiel nach einem Wettkampf, wie eine blinde Person, die umgehängte Medaille mit den Fingern abtastete. Dabei wurde uns klar: Die Medaille kann von Blinden nicht gelesen werden. Also begannen wir, die Medaillen beidseitig von derTaler „bedrucken“ zu lassen – eine Seite davon in Brailleschrift.


Die Brailleschrift erfordert bestimmte Abstände der Lesepunkte – und dann auch noch auf Metall. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert?


Wir wollten diese Medaille mit Brailleschrift so optimieren, dass die wesentlichen Daten und Fakten, die die Veranstaltung ausmachen, auch für Blinde lesbar sind. Mit Datum, Ort, Anlass und Sportart. Und dann ging das große Suchen nach einem Hersteller los, der diese sehr herausfordernden Ansprüche an eine Medaille umsetzen konnte.


Wie lange hat der Prozess gedauert – von der Idee bis zur Umsetzung?


Es gab einige Versuche, bis überhaupt produziert werden konnte. Der Entwicklungsprozess dauerte gut ein halbes Jahr. Die Umsetzung unserer Idee bedurfte einer Menge Knowhow seitens der Firma derTaler. Dort wurde die Entwicklung unserer Inklusionsmedaille von Anfang an mitgetragen, ein echter Partner. Viele Mitarbeiter haben sich sehr intensiv mit der Brailleschrift und der dahinterstehenden DIN-Norm beschäftigt, das war wirklich großartig.


Wie lief das konkret ab?


Immer wenn derTaler eine Mustermedaille angefertigt hatte, sind wir mit dieser individuell für uns angefertigten Medaille mit Brailleschrift zum Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) gegangen und haben diese Medaille „gegenlesen“ lassen. Anhand dieser Angaben – was erkennbar war und was nicht – ging es in den nächsten Produktionsschritt, bis die Inklusionsmedaille schließlich fertig war.


Ist die Medaille dieselbe für Teilnehmer mit und ohne Behinderung?


Ja. Für die einen ist die eine Seite die Vorderseite, für die anderen die zweite Seite. Das war uns ganz wichtig. Genau das ist ja das Ziel von Inklusion: alle mit den gleichen Rahmenbedingungen zu bedenken, alle gleich teilhaben zu lassen, und das in jedem Bereich der Veranstaltung. Ein Anspruch, bei dem die Brailleschrift auf der Medaille eine Schlüsselrolle spielt. Und sie hat sich im Laufe der Jahre so verbessert, dass sie nun wirklich so gut wie perfekt ist.


Und jedem Teilnehmer winkt am Ende die Inklusionsmedaille?


Ja, jedem Finisher. Ob einem vierjährigen Kind beim Bambini-Lauf oder einem 84-jährigen 10-km-Läufer. Am Ende gibt es eine offene Ergebnisliste, in der jeder seine erzielte Zeit nachlesen kann. Ein Ranking gibt es aufgrund der Nichtvergleichbarkeit der unterschiedlichen Behinderungen nicht. Alle Finisher erhalten dieselbe Medaille mit Brailleschrift: In einem Jahr ist sie vergoldet, im anderen Jahr aus Altsilber oder einer anderen hochwertigen Legierung. Es ist uns wichtig, dass jeder Finisher in seinem möglichen Leistungsspektrum das Ziel erreicht. Und damit hat auch jeder gewonnen – und Anspruch auf diese einzigartige wunderschöne Inklusionsmedaille.