Stadttaler : Regionalwährung

individueller Stadttaler Oranienburg Kupfer Antik

Der Oranienburger Stadttaler macht was her

Mit einem Stadttaler als Zahlungsmittel wollen Stadt und Citygemeinschaft die lokale Infrastruktur in Oranienburg stärken


„Der Oranientaler ist das perfekte Geschenk“, sagt Stefan Wiesjahn. Als Geschäftsstraßenmanager der City Gemeinschaft Oranienburg e.V. ist Wiesjahn für die Entwicklung der Oranienburger Innenstadt verantwortlich.


Der Stadttaler als lokale „Währung“ war seine Idee – als eine Art geschäfteübergreifender Gutschein in Form einer Kupfermünze. 2015 hat er sie lokalen Händlern vorgestellt. Die Entscheidung fiel leicht: Die Stadttaler-Idee fand bei den Geschäftsinhabern sofort Anklang.


„Wir hatten vorher überlegt, ob man einen Papiergutschein in Umlauf bringt“, erzählt Wiesjahn rückblickend. Doch die Händler hätten eindeutig für die selbstgestaltete Münze votiert. Und das aus zwei Gründen: zum einen wegen der Hochwertigkeit, zum anderen wegen der Identifikation.


„Die Münze ist anschaulich gestaltet. Sie macht einen hochwertigen Eindruck und trägt zur Identifikation mit der Stadt und ihrer Infrastruktur bei“, so die Begründung der Oranienburger Geschäftsleute. So ein Stadttaler fasse sich „ganz anders“ an als ein Stück Papier. Er liegt gut in der Hand, sieht ansprechend aus und macht was her.


Der Oranientaler ist das perfekte Geschenk


Es ist bereits die dritte Auflage des Oranientalers. „Unser Ziel ist es, mit dem Oranientaler die Wirtschaftskraft in der Stadt zu stärken“, sagt Wiesjahn. 


Wenn man nicht wisse, was man schenken soll, gehe man mit dem Oranientaler kein Risiko ein. Denn der Beschenkte kann die Kupfermünze im Wert von zehn Euro in mehr als 30 Geschäften in Oranienburg einlösen: ob im Bistro, Reisebüro, Schuhladen, in der Eisdiele, im Naturkostladen oder Fahrradgeschäft.  


Der Oranientaler werde „sehr gut angenommen“, sagt der Geschäftsstraßenmanager. Der kaufmännische Aspekt greift – auch wenn so manche unserer individuellen Münzen in den Schubladen der Sammler verschwindet, nach Erfahrung der City Gemeinschaft Oranienburg gut die Hälfte der Münzen. Auch bei Touristen ist der Stadttaler ausgesprochen beliebt und ein vielgekauftes Andenken.


Doch Stefan Wiesjahn sieht das pragmatisch. „Das ist einfach so, damit muss man rechnen“, meint der Geschäftsstraßenmanager.  


Ein Stück Stadtgeschichte mit dem Stadttaler


Für die Gestaltung der individuellen Münze hat er sich vorab viele Gedanken gemacht. Es sollte nicht einfach nur eine Münze mit der Zahl Zehn sein, dem Kaufäquivalent in den Läden. Der Stadttaler sollte den Esprit der Stadt Oranienburg auffangen und zugleich ein Stück Stadtgeschichte widerspiegeln. 

Stadttaler Oranienburg geprägt Antik


So ist auf der Rückseite ein kleines Kunstwerk abgebildet: Es trägt den Titel „Kurfürstenpaar im Ballrausch“. Zur Verfügung gestellt hat es Uwe Tabbert, ein über die Region hinaus bekannter Künstler. In seinem Kunstwerk, das nun auch die so individualisierte Kupfermünze schmückt, geht es um Vergangenheit und Gegenwart, Träume und Wirklichkeit. Das Kurfürstenpaar spiegelt sich kopfüber im Schloss. In einigen Bällen, die aussehen wie Ballons, sind Oranienburger Wahrzeichen abgebildet, andere bleiben leer: für Wünsche und Ideen, die noch zu füllen sind.


Stefan Wiesjahn erklärt: „Kurfürstin Luise Henriette repräsentiert Oranienburgs Vergangenheit, die Bälle sind Zukunftsvisionen unserer Oranienburger Gegebenheiten, die schon lange da sind, die leeren Ballons stehen für Träume und Innovatives in der Region.“


Der Stadttaler ist dabei Mittel und Zweck zugleich. Als innovatives Marketinginstrument soll er nicht nur das Verschenken erleichtern, indem sein Wert auf den Kaufpreis angerechnet wird. Er soll auch die Strahlkraft Oranienburgs als Stadtgesellschaft voranbringen.  


Stadttaler-Aktionswochen: Weg aus der Pandemie


Zum Beispiel mit einer speziellen Aktion, die die Stadt Oranienburg und City Gemeinschaft Oranienburg als Gemeinschaftsprojekt entwickelt haben: die Oranientaler-Aktionswochen. 


Zwei Monate lang, zwischen Mitte September und Mitte November 2021, konnten Kunden Kassenbons sammeln – in den Geschäften der Oranienburger Innenstadt, die coronabedingt schließen mussten. „Wir wollen damit den Händlern die Möglichkeit geben, die Verluste, die sie durch die coronabedingten Schließungen 2020/21 in Kauf nehmen mussten, zumindest ein wenig auszugleichen“, sagt Stefan Wiesjahn.


Der Oranientaler fungiert dabei als Anreiz: Wenn die Kunden insgesamt einen Umsatzwert von über 100 € erreicht haben, dann erhalten sie nach Ende des Aktionszeitraums unter Vorlage der Kassenzettel zwei Oranientaler als Geschenk von der Stadt. Diese Oranientaler können sie dann bis Februar bei den mit dem Stadttaler verbundenen Händlern in Zahlung geben. „Damit wollen wir der lokalen Wirtschaft unter die Arme greifen“, sagt Stefan Wiesjahn und ergänzt: „Auf die Idee zu dieser tollen Aktion hat uns der Oranientaler gebracht.“ 


In guten Händen bei derTaler


Bei der Suche nach einem passenden Stadttaler ließ er sich vom benachbarten Bernau inspirieren – dort ist bereits in 7. Auflage der sogenannte Hussitentaler in Umlauf: ebenfalls eine Gutschein-Kupfermünze von derTaler


Die selbstgestaltete Münze habe ihn sofort begeistert. „Sie sah einfach toll aus, das Konzept fand ich wunderbar – so etwas wollte ich für unsere Stadt auch“, sagt Wiesjahn rückblickend. 


„Wenn man da mal ein bisschen recherchiert, bleiben nicht so viele Anbieter übrig, bei denen sowohl die hohe Qualität als auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen“, so seine Erfahrung. Er habe eine Agentur beauftragen wollen, „die das wirklich gut macht“. Und eines hat er ganz schnell festgestellt: „Da sticht der Taler hervor. Bei derTaler sind wir in guten Händen.“